01 Aug 2014

Geschichte

01 Aug 2014

Geschichte

Wielandsthal wird in den Urkunden des Stifts Herzogenburg bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. Es residierte dort ein Adelsgeschlecht, die Herren von Wielandsthal. Aus dieser Familie kam auch ein Propst des Stiftes Herzogenburg: Wolfker von Wielandsthal. Im 14. und 15. Jahrhundert erwarb das Stift Höfe und Weingärten in Wielandsthal.

Der klösterliche Weinbau wurde in der Regel von Pächtern betrieben. Das Stift erhielt als Pacht ein Drittel des Ertrags. Über die klösterlichen Weinvorräte wachten der Kellermeister bzw. der Kellner, ein Angestellter des Stiftes. Bereits aus der Barockzeit sind genaue Arbeitsvorschriften für den Kellner überliefert:

„Anweisung“ an den Kellner im Stift und Kloster Herzogenburg im Jahr 1669:

  1. Er soll gewissenhaft darauf achten, dass er alle Weinfässer nummeriert, beschriftet und in das Kellerregister einträgt. Mittwochs und samstags soll er alle sauber putzen, auch die Essigfassln.
  2. Die Eimer und das Geschirr soll er täglich mit sauberem Wasser ausschwenken. Die Stiftskanzlei wird ihm dazu Bürsten zur Verfügung stellen.
  3. Den Messwein und den Weißwein, der im Kapitel getrunken wird, soll er zur rechten Zeit in die Sakristei tragen und täglich dem Gottesdienst beiwohnen.“ (Übertragen aus dem Original im Stiftsarchiv Herzogenburg)

Der heute noch bestehende barocke Keller in Wielandsthal wurde um 1725/30 von dem berühmten niederösterreichischen Baumeister Jakob Prandtauer errichtet. Darüber erhebt sich das 1739 von Josef Munggenast errichtete Kellerschlössel, dessen Erdgeschoss als Presshaus verwendet wurde. Die Räume im 1. Stock wurden mit Stuck von Anton Pöckh und Malerei von Thomas Mathiowitz ausgestaltet.

Im 20. Jahrhundert wurde der Weingartenbesitz des Stiftes Herzogenburg in Wielandsthal, Reichersdorf und Inzersdorf zu einem Weingut zusammengefasst. Pächter des Weinguts war von 1963 bis 2008 Familie Maurer. Seit 2009 hat Dr. Hans Jörg Schelling das Weingut gepachtet.

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